Warum die Erneuerung?

Aussenansicht Kunstmuseum Bern

Dank seiner Sammlungen und Ausstellungsprogramme stösst das Kunstmuseum Bern bei Bevölkerung und Medien auf grosse Resonanz. National und international wird das Haus als renommierte Adresse für die Erforschung und Vermittlung von Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart wahrgenommen. Das Kunstmuseum zählt pro Jahr 100’000 Besuchende. Was fehlt, ist eine zeitgemässe, nachhaltige Infrastruktur

Zentrale Aufgabe des Kunstmuseums ist es, seine kulturellen Schätze der Bevölkerung zugänglich zu machen und für künftige Generationen zu erhalten. Um den Anforderungen an einen zeitgemässen Museumsbetrieb auch künftig zu genügen und weiterhin Ausstellungen mit nationaler und internationaler Ausstrahlung durchführen zu können, müssen beide Museumsgebäude – der Stettlerbau von 1879 und der Erweiterungsbau von 1983 (Atelier 5-Bau) – dringend saniert werden.  

Die Mängel sind gravierend: Sie betreffen die Haus- und Klimatechnik, Erdbebensicherheit und Barrierefreiheit ebenso wie die Kunstanlieferung und -logistik, Beleuchtung, Sicherheits- und Fluchtwege sowie den langfristigen Kulturgüterschutz (Kunstdepot).  

Sanierungsbedarf Atelier 5 – Bau (Erweiterung)

Der Atelier 5-Bau darf wegen statischer Mängel nur noch bis Ende 2030 betrieben werden. 2019 war bereits eine Notsanierung nötig. Bis zum geplanten Baustart im Jahr 2029 werden viele Anlagen seit 46 Jahren im Einsatz stehen und damit die übliche Betriebs- und Lebensdauer weit überschritten haben.   

    • Verbesserung der Erdbebensicherheit (für einen Betrieb nach 2030 sind weitere massive Eingriffe in die Baustruktur erforderlich, um die Erdbebenauflagen gemäss SIA erfüllen zu können)
    • Erfüllung der feuerpolizeilichen Auflagen und Normen (Brandabschnitte, Fluchtwege) gemäss Beurteilungsbericht der Gebäudeversicherung vom 27. November 2017
    • Verbesserung der öffentlichen Zugänge und Verbindungen; Verbesserung der Barrierefreiheit
    • Erneuerung der gesamten Haustechnikanlagen (am Ende der Lebensdauer, hoher Betriebsaufwand)
      • Strom (Baujahr 1983): Die Strom-Hauptverteilungen entsprechen nicht mehr heutigem Standard.
      • Lüftungsanlagen (Baujahr 1992): Die Anlage ist eine kompakte Umluftanlage, die bei hoher Aussenfeuchtigkeit wegen des eintretenden Wasserdampfes begrenzte Kapazität hat. Die Anlagen sind störungsanfällig und erfordern immer wieder Piketteinsätze ausserhalb der ordentlichen Betriebszeiten.
      • Klima-/Kälteanlage (Baujahr 1992): Das eingesetzte Kältemittel R422D ist für Neuanlagen verboten und nur noch mit einer Sondergenehmigung erhältlich. Bis spätestens 2034 ist die komplette Anlage zu ersetzen.
    • Ersatz Sanitärapparate (Baujahr 1983): sehr starker Abnützungsgrad, die Einrichtungen sind teilweise defekt.
    • Erneuerung Aufzugsanlagen (Baujahr 1983)
    • Sicherstellung einer zeitgemässen Beleuchtung der Ausstellungsräume/-objekte (technisch, energetisch, kuratorisch)
    • Erhöhung der stark eingeschränkten Bodenlasten von derzeit 2.1 kN/m2 auf den für einen zeitgemässen Museumsbetrieb erforderlichen Standard von 15.0 kN/m2
    • Anpassung der Kunstanlieferung an die Anforderungen des internationalen Leihverkehrs wie z.B. gebäudeinternes Aus- und Beladen (derzeit nicht möglich)
    • Instandstellung des Flachdachs mit Oblichtern: das bestehende Tageslichtsystem ist seit der ersten Notsanierung Anfang der 1990er nicht mehr betriebsfähig.
    • Optimierung des Verlaufs der durch die Ausstellungsflächen führenden Fallstränge und Dachwasserleitungen (Versicherungsrisiko)
    • Erneuerung der Kunstdepots (Baujahr 1983): Lage, Abmessung und Zugang verursachen hohen Betriebsaufwand; veraltetes Bilderaufhängesystem
    • Schlechte Gebäudehülle (energetische Anforderungen nicht erfüllt)
    • Erneuerung der Gastronomie (betriebliche Ausstattung am Ende der Lebensdauer) 

Sanierungsbedarf Stettlerbau (Altbau)

Auch der Stettlerbau muss rasch saniert werden. Ein Aufschub erhöht das Risiko von ungeplanten Betriebsunterbrüchen und lässt die Kosten für die Sicherstellung der über 25 Jahre alten Gebäudetechnik weiter ansteigen. Bis zum geplanten Sanierungsstart im Jahr 2029 werden 30 Jahre seit der letzten umfassenden Sanierung vergangen sein.  

    • Verbesserung der Erdbebensicherheit (Gebäude und Fassade)  
    • Renovation der Fassade (bröckelnder Sandstein)  
    • Sanierung des Kuppeldachs mit Lichtdecke  
    • Verbesserung der öffentlichen Zugänge und Verbindungen, Verbesserung der Barrierefreiheit  
    • Erneuerung der Klima- und Kälteanlagen (Baujahr 1999): Die Kälteanlage weist einen überproportionalen Wartungsaufwand auf und hat viele Betriebsunterbrüche.  
    • Warmwasseraufbereitung (Baujahr 1999): Altersbedingter Ersatz bis spätestens 2034  
    • Erneuerung der Fenster (Baujahr 1879/1999) und Stoffstoren  
    • Erneuerung der Parkett- und Steinböden in den Ausstellungsräumen (Verletzungsgefahr für Besuchende, Risse im Terrazzoboden)  
    • Verbesserung der Ausstattung und Sicherheit der Räume für Restaurierung / Konservierung  
    • Verbesserung der räumlichen Situation der Kunstvermittlung (Zugang, Lage und Ausstattung)  
    • Gesetzeskonforme Umsetzung der Brüstungshöhen und Absturzsicherung  
    • Ersatz der Aufzugsanlagen  
    • Ersatz der Beleuchtung auf energieeffiziente LED  
    • Ersatz der Holzbaracke mit der provisorischen Werkstätte   

Mit der Erneuerung kann das Kunstmuseum internationale Standards in Bezug auf Ausstellungsklima, Sicherheit, Kulturgüterschutz, Kunstanlieferung, Servicequalität und Besucherfreundlichkeit erfüllen. Der Betrieb wird markant effizienter und ressourcenschonender. Dadurch bleiben die Betriebskosten trotz grösserer Ausstellungsfläche stabil.  

Eine Schlüsselrolle spielt das benachbarte Gebäude an der Hodlerstrasse 6: Durch dessen Einbezug erhält das Kunstmuseum in unmittelbarer Nähe ein Gebäude für die Administration und das Bistro und muss so im Neubau keine teuren Büroflächen bauen.  

  • Rendering Siegerprojekt «Eiger», Ausstellungsraum im Untergeschoss

    Was das Museum künftig bietet

    Die offenen und lichten Ausstellungsräume erhöhen den Kunstgenuss. Es erwartet Sie ein einladender Zugang zum Gebäude, grosszügige Vermittlungsräume, ein attraktives Gastroangebot und Orte, wo man sich gerne aufhält.

    Mehr erfahren

Diese Website verwendet Cookies. Mehr Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.